Die richtige Wohnraumgestaltung gegen Schimmel
Nach Einbau neuer, besonders dichter Isolierglasfenster häufiger lüften als zuvor. Große Schränke nicht zu dicht an Wände rücken. Bei Außenwänden mehr Abstand (10 cm), besonders wenn diese nördlich liegen oder schlecht wärmegedämmt sind. Bei Bezug eines Neubaus unbedingt darauf achten, dass die Durchfeuchtung des Mauerwerks nicht zu hoch ist. Gegebenenfalls Bautrocknung durchführen lassen. Allgemein kann es bis zu zwei Jahre dauern, bis ein Bau »ausgetrocknet« ist, daher sollte in der ersten Zeit häufiger gelüftet und genügend geheizt werden.
Wasseraufnahmefähigkeit der Räume durch offenporige, dampfdiffusionsfähige Oberflächen erhöhen, z.B. durch spezielle Anstriche der Wände. Diese Wände haben eine Speicherfunktion, welche mit der Zeit erschöpft ist, es werden also nur Feuchtespitzen abgefangen. Keine Kunststofftapeten oder -farben verarbeiten, da diese dampfsperrend wirken und somit die Raumluftfeuchte erhöhen. Auf kritische Wandbereiche möglichst keine Tapeten kleben, da diese Nährboden für Schimmelpilze darstellen. Wenn Tapeten unumgänglich sind, dünne Papiertapeten ohne Kunststoffzusätze verwenden. Alkalische Dispersionsfarben Latexfarben vorziehen, da diese durch den alkalischen pH-Wert wachstumsmindernd wirken und ein für Schimmelpilze schlechteres Nährstoffverhältnis als Latexfarben haben. Keine Caseinfarbe benutzen, da dem zwar wachstumsmindernden sehr hohen alkalischen pH-Wert das Casein als sehr gute Nährstoffquelle entgegensteht.
Zudem wird das alkalische Milieu durch saure Pilzausscheidungen rasch neutralisiert. Bei geringem Raumluftvolumen pro Person (z.B. Sammelunterkünfte) unbedingt Wasseraufnahmefähigkeit der Oberflächen erhöhen und sehr häufig lüften und genügend heizen. Jede Person trägt durch Atem und Transpiration zur Raumluftfeuchte bei.
Weitere Hinweise
- Kompost ist ein beliebter Tummelplatz für Schimmelpilze. Nie in der Wohnung lagern.
- Verschimmelte Blumenerde austauschen. Blumenerde nicht zu feucht halten.
- Auffanggefäße selbstabtauender Gefriergeräte häufig entleeren und mit etwas Essig füllen.
- Keine Lebensmittel im Schlafzimmer aufbewahren.
- Kein Brennholz im Wohnbereich lagern.
- Bei akuter Schimmelpilzallergie Gartenarbeit (Rasen mähen, Laub rechen) und insbesondere Komposthaufen meiden.
- Nach Wasserschaden, Überschwemmung etc. ausführende Firmen auf die Problematik eines möglichen Schimmelpilzbefalls der durchfeuchteten Stellen ansprechen.