Silikat (auch Silikate, Silicate)

Silikat – Was ist das?

Silikat ist der Oberbegriff für anorganische SiO2 Verbindungen. Silikate stammen von der Ortho-Kieselsäure (SiO2 x 2H2O) und derer Kondensate ab. Silikate lassen sich in Wasser und weiteren Lösungsmitteln nicht auflösen. Einzige Ausnahme bilden hier die Alkalisilicate. Silikate sind für Mineralogen kein Fremdwort. Der Mantel der Erde besteht zu fast 100 % und die Kruste der Erde zu mehr als 90 % aus Silikaten. Die bekannteste Silikatform ist der Quarz (SiO2), im Volksmund auch als Sand bzw. Quarzsand bekannt. Silikate nehmen Feuchtigkeit zuverlässig auf und sind absolut geruchsneutral.

Struktur und Vorkommen von Silikat

Der Baustein, der allen Silikaten zugrunde liegt, ist ein SiO4-Tetraeder. Das heißt, dass ein Atom des Siliciums (SiO2) von vier Atomen Sauerstoff (O2) umgeben ist. Da sich die Atome des Sauerstoffs jeweils berühren, bleibt in der Mitte ein kleiner Platz für das Atom des Siliciums. Mehrere Tetraeder können sich jeweils ein Sauerstoffatom teilen, wodurch diese leicht zu ordnen sind. So entstehen geordnete Strukturen unterschiedlichster Form wie Kettensilikate, Gerüstsilikate, Schicht- oder Ringsilikate. Unverknüpfte Stellen werden häufig mit positiv geladenen Metallkationen zwecks Ladungsausgleich gefüllt. Neben seinem Vorkommen in unserer Erdkruste und unserem Erdmantel, ist Silikat auch auf allen anderen Planeten in rauen Mengen zu finden, die der Erde ähnlich sind. Weiterhin lassen sich silikatische Minerale niedrig dosiert in allen Wässern nachweisen.

Die häufigste Verwendung von Silikat

Silikat ist ein vielseitig verwendbares Material. Am ansprechendsten ist es als Edelstein in der Schmuck Branche

Silikat wird in vielfältiger Weise in den unterschiedlichsten Bereichen verwendet. Seine hochabsorbe Eigenschaft, die mit einer Geruchsneutralität einhergeht, prädestiniert z.B. Kalziumsilikat dazu, als Katzenstreu zu fungieren. Auch in Brandschutzbauplatten sind Silikate in unterschiedlichster Form enthalten, weshalb Kalziumsilikatplatten zum Beispiel als Kabelschachtverkleidung dazu dienen, wichtige Kabel vor Bränden und somit vor einer Beschädigung zu schützen. Auch Farben können Silikate enthalten und Silikatglas ist besonders bruchsicher, sodass es vor allem für Displayabdeckungen an technischen Geräten eingesetzt wird. Selbst in Waschmitteln können teilweise Silikate enthalten sein. Die wohl optisch ansprechendste Verwendung finden Silikate allerdings in der Schmuckbranche. Hier kommen sie als Edelsteine oder als Schmucksteine zum Einsatz. Zu den sogenannten Inselsilikaten gehören beispielsweise der Topas, der Granat und der Zirkon. Weitere Schmucksteine sind der Smaragd, der Amazonit, der Labradorit, der Sodalith und nicht zu vergessen der Opal, eine ungeordnete Silicium-Verbindung mit Wassereinlagerung und der chemischen Formel SiO2 x nH2O

Verwendung von Silikat in Klimaplatten

In Form von Kalziumsilikat finden Silikate auch in Klimaplatten Verwendung. Diese feinen Kalziumsilikatkristalle nehmen die Feuchtigkeit aus Räumen auf und geben sie bei Bedarf wieder ab. Kalziumsilikat Klimaplatten sind besonders atmungsaktiv und diffusionsoffen. So ist jederzeit für ein optimales Raumklima gesorgt. Schimmelbildung wird effektiv vorgebeugt und auch der Brandschutz ist dank des Kalziumsilikates gewährleistet, denn Kalziumsilikat ist nichtbrennbar und hoch feuerbeständig. Die Geruchlosigkeit des Minerals trägt dazu bei, dass sich Kalziumsilikat Klimaplatten innerhalb von geschlossenen Räumen perfekt einsetzen lassen. Da reine Silikate eine weiße Färbung haben, lassen sich Klimaplatten nach ihrer Anbringung leicht mit mineralischen Silikatfarben aufwerten. Diese speziellen Silikatfarben werden daher auch Mineralfarben genannt. Silikatfarben erzeugen eine atmungsaktive und mineralische Oberfläche und passen somit optimal zur atmungsaktiven und mineralischen Kalziumsilikat Klimaplatte. Zudem sind Silikatfarben, ähnlich wie Kalziumsilikate, auf natürliche Art und Weise schimmelhemmend.